Weniger ist mehr

Weniger ist mehr - Jeder Beitrag zählt

Die Ökumenische Kampagne 2024 schliesst den Zyklus zum Thema «Klimagerechtigkeit» ab und ruft dazu auf, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln den CO₂-Ausstoss massgeblich zu verringern.

In vielen Weltgegenden hat man prähistorische Fussspuren gefunden. Vor Tausenden oder gar Millionen von Jahren waren Menschen unterwegs und haben im schlammigen Untergrund oder Sand ihre Fussabdrücke hinterlassen, die versteinerten und so die Jahrtausende überdauert haben. Oft ist es nur ein einzelner Fussabdruck, manchmal sind ganze Fussspuren erhalten geblieben.
In Mexiko wurde eine Fussspur entdeckt, neben der an einigen Stellen ganz kleine Fussabdrücke sichtbar sind. Gekreuzt werden die menschlichen Fussabdrücke von zahlreichen tierischen Spuren. Es sind zwar nur wenige uralte, versteinerte Fussabdrücke, die uns aber einiges darüber verraten, wie unsere Vorfahrinnen und Vorfahren gelebt haben. So verrät die Fussspur in Mexiko, dass dort vor etwa 10000 Jahren wahrscheinlich eine Frau unterwegs war, die ein
Kind auf ihren Hüften trug. Um sich zu entlasten, setzte sie das Kind ab und zu ab.

Und unsere eigenen Fussspuren?

Was für Fussspuren wird man von uns in ferner Zukunft finden? Die Wissenschaft weist uns schon lange darauf hin, dass unser ökologischer Fussabdruck viel zu gross ist. Das bedeutet, dass wir in den reichen Ländern viel mehr natürliche Rohstoffe verbrauchen, als nachwachsen. Wir sind uns also durchaus bewusst, dass wir haushälterisch mit den natürlichen Ressourcen umgehen müssen. Wir geben uns Mühe, nicht Energie zu verschwenden, verzichten vielleicht bewusst auf Flugreisen und kaufen saisonale Produkte aus der heimischen Landwirtschaft. Trotzdem verbrauchen wir in der Schweiz immer noch die Ressourcen von drei Erden. Der Wandel muss immer bei uns ganz persönlich beginnen. Aber noch viel mehr bewegen können wir, wenn wir überlegen, was wir gemeinsam verändern können und das Engagement bündeln. Das können wir in unseren Familien, in der Nachbarschaft oder auch in der Kirchgemeinde. 

Damit der Tisch gedeckt bleibt

Seit etlichen Jahren gibt es die Lebensmittelausgaben von «Tischlein deck dich». Jeden Montag können sich 70-80 Personen im Kirchgemeindehaus Bethlehem mit Lebensmitteln versorgen. Es sind Lebensmittel von Grossverteilern. Die Waren stehen kurz vor dem Verfalldatum, sind aber noch geniessbar. «Tischlein deck dich» leistet so einen wichtigen Beitrag, die Verschwendung wertvoller Nahrungsmittel zu reduzieren und unterstützt damit Einzelpersonen und Familien mit kleinem Haushaltsbudget. Betreut wird die Lebensmittelausgabe von einem grossen Team von Freiwilligen der Kirchgemeinden Bethlehem und Bümpliz. Das ist ein Beispiel dafür, wie wir gemeinsam den ökologischen Fussabdruck verkleinern und gleichzeitig einen wertvollen sozialen Beitrag leisten können.
So bleibt zu hoffen, dass dereinst von uns nicht bloss überdimensionierte Fussspuren übrigbleiben, die alles andere Leben zertrampelt haben, sondern Spuren, die von einem sorgsamen Miteinander der ganzen Schöpfung zeugen. 

Die ökumenische Kampagne 

Mit spannenden Berichten von ermutigenden Projekten aus aller Welt, Gedankenanstössen und ganz praktischen Tipps führt Sie der Fastenkalender durch die Passions- und Fastenzeit. Hier finden Sie die Online-Ausgabe. Gedruckte Exemplare sind im Kirchgemeindehaus erhältlich. 

sehen-und-handeln.ch   -   HEKS/brotfueralle.ch   -   Kampagnen-Magazin 

Pfarrer
Hans Roder

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3027 Bern
Tel. 031 991 18 49
hans.roder@refbern.ch