Adventskalender Tag 9
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Ein Beitrag zum Mittwoch, 9. Dezember 2020 von Pfr. Hans Roder:
O Heiland, reiss die Himmel auf;
herab, herab vom Himmel lauf.
Reiss ab vom Himmel Tor und Tür,
reiss ab, wo Schloss und Riegel für.
RG 361,1
Es waren düstere Zeiten, als der Jesuitenpater Friedrich Spee 1622 die Strophen dieses eindrücklichen Adventsliedes schrieb. Seit 4 Jahren tobte in Europa ein Krieg, der noch weitere 26 Jahre dauern sollte. Gewalt, Hunger und die Pest rafften einen Drittel der damaligen Bevölkerung von Mitteleuropa dahin. Der Himmel schien auf ewig verschlossen.
Auch wir leben in unsicheren Zeiten. Die Pandemie beherrscht unseren Alltag. Wir haben Angehörige verloren, leiden unter der sozialen Distanz, blicken mit Sorge in die Zukunft. Voller Sehnsucht wendet sich der Prophet Jesaja an Gott: „Hättest du doch schon den Himmel zerrissen“ (Jes 63,19) und ruft dann seinem Volk zu: „Denn sieh, Finsternis bedeckt die Erde und Wolkendunkel die Völker, über dir aber wird der Herr aufstrahlen, und seine Herrlichkeit wird erscheinen über dir“ (Jes 60,2)
Ich wünsche uns, dass auch wir von der leidenschaftlichen Hoffnung getragen werden, dass Gott seine Schöpfung nicht im Stich lässt und uns auch in der Finsternis entgegen kommt. Wie das Sonnenlicht, das durch die Wolken bricht und sich in der Pfütze spiegelt, so möge das Licht des Glaubens unsere Herzen hell machen.
Vertreter KG Bethlehem
Hans Roder
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