Adventskalender Tag 4
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Ein Beitrag zum Freitag 4. Dezember 2020 von Pfrn. Elisabeth Gerber:
Barbaratag
Kennen Sie die heilige Barbara? Heute, am 4. Dezember, ist ihr Gedenktag.
Der
Legende nach war Barbara eine sehr schöne und kluge junge Frau. Sie war die
Tochter des reichen Kaufmanns Dioskoros und lebte im 3. Jh .n. Chr. in Nikomedia,
dem heutigen Izmit in der Türkei. Ihr Vater versuchte, seine schöne Tochter vor
der Aussenwelt abzuschirmen. Er liess zu diesem Zweck einen Turm erbauen, wo er
Barbara einsperrte.
Die reichsten und bestaussehendsten Jünglinge der Stadt warben um die schöne
Tochter aus heidnischem Haus. Doch Barbara wies alle ab.
Sie fühlte sich zum christlichen Glauben hingezogen und wollte ihr Leben ganz
Gott widmen. Während einer Abwesenheit ihres Vaters liess sie sich taufen. Als
der Vater von ihrer Bekehrung erfuhr, versuchte er in rasender Wut, seine
Tochter zu töten. Auf der Flucht öffnete sich vor Barbara ein Felsen. Aus
diesem Grund wurde Barbara später zur Schutzpatronin der Bergleute und Mineure.
Barbara wurde verraten und vor einen Richter gebracht. Auf dem Weg dorthin
verfing sich ein Zweig in ihrem Kleid. Sie nahm ihn mit und stellte ihn in
einen Krug mit Wasser.
Der Richter sprach das Todesurteil über sie und liess sie foltern. Dioskoros
selbst enthauptete seine Tochter. Kaum hatte er die schreckliche Tat verübt,
wurde er vom Blitz erschlagen. Deshalb wird Barbara mit dem Blitz in Verbindung
gebracht. Bei Sturm werden Gebete an sie gerichtet.
Obwohl ich als Reformierte wenig persönlichen Zugang zu Heiligenfiguren habe,
beeindruckt mich Barbara als Frau, die der Legende nach ein selbstbestimmtes
Leben führte, und sich durch die Gewalt der Männer in ihrer Umgebung nicht von
ihrem Weg abbringen liess.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich mit der Verehrung der Märtyrerin zahlreiche Volksbräuche. Einer der bekanntesten ist das Schneiden der Barbara-Zweige.
Versuchen Sie’s: schneiden Sie am heutigen Barbara-Tag einen Kirschbaum-, Weiden- oder Forsythienzweig und stellen Sie diesen in einen Krug mit Wasser. In der Wärme Ihres Wohnzimmers werden sich die Blütenknospen entwickeln und am Weihnachtstag in voller Blüte stehen. Was für ein schönes Symbol für das Wunder der Geburt Christi. Mitten im kalten Winter blüht neues Leben auf!
Pfarrerin
Elisabeth Gerber
Eymattstrasse 2b
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Tel. 031 996 18 43
elisabeth.gerber@refbern.ch